In der neuesten Folge von „Eintracht vom Main“ spricht der Geschäftsführer von RESULT Sports Mario Leo über die Auswirkungen von Social Media auf die Gesellschaft und Bundesligaklubs sowie die Bedeutung und Risiken von Medienkompetenz in der heutigen Zeit.
„Mit Elon Musk ist viel passiert“, sagt Mario Leo. Der Gründer und Geschäftsführer von RESULT Sports bewegt sich seit über 15 Jahren auf dem Spielfeld der digitalen Kommunikation und ist ein gefragter Mann, wenn es um die Entwicklung der Sozialen Medien geht. So auch bezüglich X, ehemals Twitter. „Das Schlimmste, was er vorgelegt hat, ist die freie Meinungsäußerung, sowohl positiv als auch negativ. Bis hin zu Radikalisierung und sexuellen Inhalten, die man auf der Plattform sehen kann, weil kein Service-Mitarbeiter sie löscht“, legt Leo im Podcast „Eintracht vom Main“ exemplarisch den Finger in die Wunde, betont aber auch: „Jede Plattform hat etwas Positives und was Negatives.“
Social Media ist ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Mario Leo
Besonders bedenklich seit dahingehend die Entwicklung auf Plattformen wie X, die nicht allein eine Nischenkommunikation anbietet, sondern zunehmend komplexe und problematische Inhalte fördert. Aktive Teilhabe – ob politisch, gesellschaftlich oder sportlich – via Social Media; stichhaltige Fakten und Nachrichten sind von Vermutungen und Unwahrheiten immer schwerer zu unterscheiden.
Auch aus Zeitgründen, wie Leo ausführt: „Der Klick-Journalismus führt dazu, dass mehr Gerüchte gestreut werden, die Viele vor vollendete Tatsachen stellen. Social Media ist ein Spiegelbild der Gesellschaft.“ Trotz alledem biete das Digitalsegment im nationalen als auch im globalen Markt eine „sehr relevante Bühne“, wägt der Experte ab. Speziell im Profifußball, weswegen Leo daran appelliert, sich gleichermaßen mit Vorteilen und Verantwortung auseinanderzusetzen: „Die Bundesligaklubs haben mit ihren Medienkompetenzen unfassbar große Chancen.“
Eine zentrale Herausforderung für die Gesellschaft sei nicht ob, sondern wie Social Media stattfindet. Besonders Plattformen wie TikTok haben Auswirkungen auf das Verhalten der Jugendlichen. „Durchschnittlich hat heute ein 18-Jähriger 2500 bis 3000 Dopaminstöße pro Tag“, so Leo, was zu einem oberflächlichen Konsum und nachlassendem nachhaltigem Erinnerungsvermögen führe. Zudem sieht er die Notwendigkeit, die Medienkompetenz zu fördern und die Vorbildfunktionen anzunehmen: „Wir müssen rauskommen vom wöchentlichen Zyklus-Ergebnis-Denken, sondern hin zu dem gesellschaftlichen Verantwortungsdenken.“
Die Einführung von Handys durch Eltern markiere oft den Beginn ihrer Reise in die Welt der Sozialen Medien. Für Eltern legt der Digitalpionier klare Empfehlungen dar, wie sie ihre Kinder im Umgang mit Social Media begleiten können. Das Eintrittsalter in soziale Netzwerke liegt bei 13 Jahren. Zu Hause sollten Eltern regelmäßig ihren Kindern „widerspiegeln“, wie sie Medien nutzten. „Fordern und fördern, das ist der wichtigste Aspekt“, betont er und macht selbst den Anfang: „Wir müssen den Jugendlichen sagen, es geht nicht um Community-Größen, sondern um moralische Leitplanken – um Stellenwerte.“
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Welche Auswirkungen die Medienmoderne auf das Verlagswesen hat, welchen Einfluss die Coronapandemie auf das Nutzerverhalten hatte, was Kommunikation mit Psychologie zu tun hat und welche Aufgaben er Bundesligavereinen für die nächsten vier bis fünf Jahre zuschreibt, erfährst Du ab sofort bei „Eintracht vom Main“ – überall wo es Podcasts gibt.