In Hessen geboren ist Bastian in Hanau und in Königstein im Taunus bei seiner deutschen Mutter und seinem niederländischen Vater großgeworden. Die WM 1986 begeisterte den damals neunjährigen Bastian für den Fußball. Doch es war der 26. August 1989, der seine Leidenschaft entfachte. Bastians erstes Spiel im Waldstadion: Eintracht Frankfurt gegen Bayer Uerdingen. Es waren 19.000 Zuschauer:innen gekommen und der G-Block bebte. „Beim ersten Anblick des G-Blocks war ich verliebt und als die SGE das Spiel innerhalb von zwei Minuten gedreht hat, war mein Herz verloren“, berichtet er. Seitdem gibt es für Bastian nur noch einen Verein: Eintracht Frankfurt.
Jan Aage Fjørtoft als Nachbar
In Königstein im Taunus hatte Bastian einen berühmten Nachbarn, den ehemaligen Eintracht-Spieler Jan Aage Fjørtoft. Die beiden freundeten sich an. So konnte Bastian manche Feier mit der Mannschaft miterleben – etwa die legendäre Nichtabstiegsfeier gegen Ulm. In Notfällen sprang auch mal ein Ticket heraus, zum Beispiel für das Schalke-Auswärtsspiel in der denkwürdigen Nichtabstiegssaison 1999. Das ein oder andere Matchworn-Trikot aus dieser Zeit hängt heute in Bastians Sammlung.
Die Eintracht läuft immer
Sein Weg führte ihn nach dem Abitur in die Niederlande. Erst lebte er in Maastricht, dann in Den Bosch und schließlich seit 20 Jahren in Amsterdam. Bastian berichtet, dass seine Leidenschaft in der Ferne nicht nachgelassen hat – ganz im Gegenteil. Der Adlerträger ist Mitbegründer und Mitglied des ersten und einzigen Eintracht Fanclubs in den Niederlanden, dem EFC Adelaars, sowie Mitglied des EFC Fünferkette. Anfangs fehlte ihm in seiner Studienzeit das Geld für die Reisen, doch Not macht erfinderisch. In Maastricht überzeugte Bastian den Wirt seines Stamm-Pubs „The Highlander“, ein deutsches TV-Abo abzuschließen. Unter der Voraussetzung, dass immer auf einem TV die Eintracht läuft. Das Pub wurde eine Institution für alle deutschen Fans in Maastricht und bis heute ist die Kneipe jedes Wochenende bis auf den letzten Platz gefühlt. Und ohne Ausnahme läuft auf „Bastians Fernseher“ die Eintracht. Seine Leidenschaft hat sogar viele Niederländer:innen gepackt, sodass mehrere holländische Bekannte Teil der Eintracht-Familie wurden.
Die Eintracht ist mein Anker, meine Familie.
Seit 2003 ist Bastian Fan aus dem Exil. Dennoch verfolgt er die Spiele so oft es geht live, ob heim- oder auswärts. Als Dauerkarteninhaber gehört der Marsch vom Hauptbahnhof über den Main zum Stadion mit festen Haltestellen für Schoppen zu seinem Ritual. „Jeder Tag im Waldstadion ist ein Feiertag für mich“, erzählt Bastian. Vor allem die Niederlagen haben ihn geprägt. Er ist der Ansicht: „Erst durch die Niederlagen weiß man die Erfolge zu schätzen.“ Bastian macht es enorm stolz, Fan dieses Vereins zu sein. Jeder, der ihn kennt, weiß, wie sehr ihm die Eintracht am Herzen liegt: „Die Eintracht ist mein Anker, meine Familie.“