Benedikt Budde wuchs in Titisee-Neustadt auf, dennoch ist der 44-Jährige schon seit Kindertagen glühender Eintracht-Fan. Die Liebe zur Eintracht begann mit einem Panini-Album, welches Benedikt in jungen Jahren geschenkt bekam. „Meine Mutter hat auf das Eintracht-Logo gezeigt und gesagt: ‚Hey, das ist die Stadt, in der du geboren bist‘“, erklärt das langjährige Mitglied den Beginn seiner Fan-Liebe. „Ab dem Moment war mir klar: Das ist mein Verein“.
Liebe kennt keine Entfernung
In seiner Heimat war Benedikt damit zunächst allein, niemand seiner Freunde oder Bekannten hatte einen Bezug zur Eintracht. Davon ließ sich der junge Fan aber nicht beirren und entwickelte sich zu einem frenetischen Anhänger. Zu seiner Kommunion bekam der damals achtjährige Benedikt schließlich sein erstes Trikot geschenkt. Inzwischen sind viele weitere hinzugekommen. „Den Adler auf der Brust trage ich überall. Ich war schon auf Eisbergen im Eintracht-Trikot und selbst auf der Arbeit habe ich es schon mal getragen“, berichtet Benedikt Budde.
Von Beginn an standen die Eintracht und sein Idol Anthony Yeboah für den gebürtigen Frankfurter über allem. Er kann sich noch bestens daran erinnern, wie er als Kind regelmäßig samstags vor dem Fernseher saß und den Videotext gelesen hat. Hatte der junge Benedikt am Wochenende selbst ein Fußballspiel, fragte er direkt nach Abpfiff stets als Erstes, wie sein Lieblingsverein gespielt hat. Noch heute weiß Benedikt Budde genau, wie ihn das Trauma von Rostock am 16. Mai 1992 mitgenommen hat.
Lange blieb seine Liebe zur Eintracht jedoch eine Fernbeziehung, erst einen Tag nach seinem vierzehnten Geburtstag sah er seinen Verein erstmals im Stadion Fußball spielen. Seitdem sollten unzählige Partien und Auswärtsreisen hinzukommen, als junger Erwachsener fuhr Benedikt Budde oft mit zwei Jugendfreunden im Auto zu den Spielen.
Im Zug saßen auch einige Soldaten, die an die Front mussten. Wir haben zusammen getrunken und zu später Stunde mit ihnen Eintracht-Lieder gesungen.
Benedikt Budde
Seine eindrucksvollste Stadionerinnerung stammt von einem Auswärtsspiel in Charkiw. Dort trafen die Adlerträger in der UEFA Europa League 2019 auf Schachtar Donezk. „Wir sind mit dem Nachtzug von Kiew nach Charkiw gefahren“, erzählt Benedikt Budde. „Im Zug saßen auch einige Soldaten, die an die Front mussten. Wir haben zusammen getrunken und zu später Stunde mit ihnen Eintracht-Lieder gesungen. Mich hat sehr beeindruckt, wie sehr wir in der Ukraine willkommen geheißen wurden.“
Mittlerweile lebt Benedikt in Freiburg, wo es ihn aufgrund der Liebe sowie des Studiums hingezogen hatte. Besagte Beziehung sollte zwar nicht lange halten, in der Stadt ist Budde aber dennoch heimisch geworden. Im Breisgau fand der Eintracht-Fan nun auch einige Gleichgesinnte und trat dem Fanklub EFC Adler Südbaden bei.
Balkenschal am Südpol
Über die Jahre hinweg konnte Benedikt zudem viele seiner Freunde mit dem Eintracht-Virus infizieren. So lernte er bei einem Auslandsjahr in den USA Brian kennen, der US-Amerikaner ist noch heute mit Benedikt Budde in Kontakt und schaut nun seit über 25 Jahren die Spiele der Eintracht. In seiner Gastfamilie traf Budde darüber hinaus auf Catherine, mit der er bei einem Besuch in Deutschland bereits im Waldstadion gewesen war. Wie es sich gehört, kaufte ihr Budde dort einen Balkenschal, der es in der Folge bis zum Südpol schaffen sollte. Am südlichsten Teil der Erde war Catherine Teil eines US-Forschungsprojekts, nahm den Schal mit und hing ihn für Benedikt auf.
Wir müssen uns treu bleiben und dürfen auf keinen Fall unsere Geschlossenheit verlieren.
Benedikt Budde
Die Eintracht ist für Benedikt ein außergewöhnlicher Verein, besonders stolz ist der 44-Jährige auf die besondere Fankultur und die Werte des Klubs. Auch die aktuelle Richtung des Vereins stimmt Budde positiv. „Ich bin extrem glücklich über die Entwicklung, die wir gerade nehmen. Ich finde, dass auf sehr vielen Ebenen ganz viel richtig gemacht wird“, so Benedikt. „Ich wünsche mir, dass wir das beibehalten und gleichzeitig nicht unsere Seele verkaufen. Wir müssen uns treu bleiben und dürfen auf keinen Fall unsere Geschlossenheit verlieren.“
Das Duell gegen den SC Freiburg kann Benedikt Budde zu seinem Bedauern leider nicht live im Stadion verfolgen. Dennoch rechnet er der Eintracht gute Chancen aus. „Es wird ein schwieriges Spiel, aber ich glaube, wir gewinnen 2:1“, tippt der gebürtige Frankfurter.



