15.09.2023
Fans

„Der Adler hat uns einfach gecatched“

Dominik und Marlene Visarius sind gebürtige „Ruhrpottler“, wohnen in Bochum - aber mit ihren Herzen voll und ganz bei der Eintracht. Der Adler hat es beiden besonders angetan.

„In den frühen 90er-Jahren hat alles mit der Sportschau angefangen“, erinnert sich der im Ruhrgebiet verwurzelte Dominik Visarius. Zwar seien seine Schulkollegen meist Dortmund- oder Schalke-Fans gewesen, für ihn selbst „war es aber irgendwie immer der Adler, der mich von Anfang an gecatched hat“. Die Verbindung zum Frankfurter Wappentier sowie der Eintracht als Verein sei dann gewissermaßen „eingeimpft“ gewesen, was sich auch in der späteren Jugend und dem Erwachsensein nicht mehr ändern sollte. Zwar sei bei ihm auch eine grundsätzliche Sympathie „aus Lokalpatriotismus“ gegenüber dem VFL Bochum vorhanden, „aber nur, solange es nicht gegen die Eintracht geht!“

Es ist einfach eine unfassbar symphatische Truppe.

Dominik Visarius

Identifikation mit den Adlerträgern fiele ihm aber auch unabhängig von der Bindung zum Verein nicht allzu schwer: „Was die Eintracht schon lange Zeit gut macht, ist, dass sie Wert auf geile Typen legt – es ist einfach eine unfassbar sympathische Truppe, bei der es schwer ist, einzelne Lieblingsspieler herauszupicken.“

Die von der SGE ausgehende positive Emotionalität, die Visarius in den Bann gezogen und dann nicht mehr losgelassen hat, sei dann auch auf die eigene Tochter übergesprungen: „Ich habe dann immer mal bei Spielen im Fernsehen mitgeschaut und irgendwann auch mitgejubelt, weil er sich so gefreut hat. Und den Adler fand ich auch ganz cool.“, sagt Marlene.

Das Eintracht-Fieber steckt an

Das erste Spiel, mit dem es dann für sie so richtig mit dem Eintracht-Fieber losging, sei das Europa-League-Rückspiel gegen den FC Barcelona 2021 gewesen. „Der eine schnelle über außen“ habe es ihr damals besonders angetan – „Kostic natürlich!“ ergänzt der Vater. Besonders prägend war für sie auch das erste gemeinsame Erlebnis live im Stadion – der Sieg im DFB-Pokal gegen Union Berlin in der vergangenen Saison. Auch wenn die Beiden ihrer Eintracht nicht immer auf diese Weise hinterherreisen können, verfolgen sie doch „so gut wie jedes Spiel“ aus der Ferne.

Entsprechend erinnert sich Dominik Visarius noch umso lebhafter an das Heimspiel der Eintracht gegen West Ham United in der Europa-League-Titel-Saison, bei dem er vor Ort war: „Man hat sich mit englischen Fans vor dem Spiel unterhalten und war danach zusammen in der Kneipe – so soll es sein.“ Auch den DFB-Pokal-Sieg gegen den FC Bayern 2018 habe er damals mit Bochumer Freunden, die aufgrund der Fanfreundschaft eigentlich den Münchnern die Daumen drückten, gemeinsam feiern können.

Fußball als verbindendes Element

Generell betont Visarius, wie wichtig ihm „der Fußball als verbindendes Element“ sei, und hält noch einmal ein emotionales Plädoyer: „Diese Spaltung zwischen Fan-Lagern, die negativen Aggressionen – das nervt doch total. Ich möchte auch als Eintracht-Fan in Bochum gemeinsam mit meiner Tochter nichts zu befürchten haben. Lasst uns einfach zusammen feiern, jeder hat seine Farben und am Ende gewinnt der, der an dem Tag besser ist.“

Beide sind an diesem Samstag im Bochumer Stadion zu Gast. Verortet sind sie zwar im Bochumer Block, im Herzen jedoch sind sie – einmal mehr – nur bei der Eintracht.