Das Duell vor wenigen Wochen auswärts gegen den FC Bayern begann furios, nach gerade einmal 122 Sekunden hatten die Gastgeberinnen aus München im Spitzenspiel der Google Pixel Frauen-Bundesliga die dicke Chance auf die Führung: Handelfmeter. Doch Stina Johannes, Keeperin der Eintracht Frauen, war zur Stelle und wehrte den Strafstoß ab. Am Ende stand ein 1:1. „Bisher ist in der Bundesligasaison alles fein. Auch ein Unentschieden gegen Leverkusen, die wirklich sehr stark sind diese Saison, war völlig okay. Auch gegen München unentschieden geht klar“, sagt die 24-Jährige die seit 2022 für die Adlerträgerinnen spielt, im Klub-Podcast „Eintracht vom Main“. Nur die Niederlage gegen Bremen ärgert sie: „Das darf uns so nicht passieren.“
Aktuell – es folgte noch ein Kantersieg gegen Köln – rangiert die Eintracht auf Platz zwei der Bundesligatabelle, punktgleich mit den Bayern und zwei Zähler hinter Wolfsburg. „Man sieht, dass die Liga in dieser Saison sehr spannend ist. Das ist toll“, so die gebürtige Hannoveranerin.
Nach Frankfurt am Main kam Johannes übrigens aus Japan, in Fernost spielte sie einige Monate für INAC Kobe Leonessa. „Es waren alle der Meinung, dass es für drei Monate eine riesige Chance ist. Ich habe total viel gelernt, auch menschlich – mich kennengelernt, Japan kennengelernt. Ich habe mich entwickelt, es hat total viel Spaß gemacht. Ich kam deutlich freier zur Eintracht, als es wahrscheinlich sonst der Fall gewesen wäre“, berichtet sie vom Erlebnis im Land der aufgehenden Sonne: „Ich würde jedem jungen Menschen empfehlen, irgendwann mal ins Ausland zu gehen und diese Erfahrungen zu sammeln.“
68 Pflichtspiele absolvierte sie seit ihrem Wechsel für die Eintracht. „Hätte man mir vor zweieinhalb Jahren, als ich hierherkam, gesagt, dass es so laufen würde und ich jetzt da bin wo ich bin, hätte ich der Person die Füße geküsst und gedacht: ‚Vielen Dank, nehme ich sofort‘“, erzählt sie im Podcast: „Ich habe sehr viel gearbeitet und trainiert, sehr viel hinterfragt, reflektiert und versucht, alles umzusetzen. Zudem muss ich auch sagen, dass ich hier ein sehr gutes Umfeld habe.“ Die Torhüterin fühlt sich wohl im Herzen von Europa.
Ich würde jedem jungen Menschen empfehlen, irgendwann mal ins Ausland zu gehen und diese Erfahrungen zu sammeln.
Stina Johannes
So auch in der deutschen Nationalmannscht. Und wie bei der Eintracht hat sie auch mit Blick auf die DFB-Auswahl klare Ambitionen. „Wir haben in Deutschland sehr viele sehr gute Torhüterinnen. Ann-Kathrin Berger hat bei Olympia ein tolles Turnier gespielt und einen entscheidenden Anteil an der Bronze-Medaille gehabt. Durch das Karriereende in der Natio von Merle Frohms hat sich meine Situation etwas verändert, ich bin quasi eine Position aufgerückt. Klar ist, dass Anne Berger mit ihren 34 Jahren vermutlich keine vier Jahre mehr spielen wird, dann wird es einen Wechsel geben und viele junge Torhüterinnen kommen nach. Ich habe mir in den vergangenen anderthalb Jahren ein gewisses Standing im Nationalteam erarbeiten können. Von daher ist es definitiv mein Ziel, wenn Anne Berger ihre Karriere beendet, die neue Nummer eins Deutschlands zu werden“, so Frankfurts Nummer eins.
Was Stina Johannes über mentale Stärke, zusätzliche Einheiten im Kraftraum, die Zusammenarbeit und Dynamik im Team, ihre persönlichen Karriere-Highlights sowie die Ziele mit den Adlerträgerinnen sagt: Das und mehr hörst Du in der neuen Podcast-Folge „Eintracht vom Main“.