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16.11.2020
Fanabteilung

„Die Motivation ist die Liebe zur Eintracht“

Ob Auswärtsfahrt oder Helferstand - Erik und Claudia sind als helfende Hände immer dabei und unterstützen die Fanabteilung ehrenamtlich.

Erik und Claudia haben mit der Fanabteilung schon so manchen Weg auf sich genommen – wie Ende Februar bei der Euro League-Partie in Salzburg.

Claudia Weber und Erik Schmalfuß sind seit 14 Jahren ein Paar. Noch deutlich länger als den jeweils anderen, tragen beide den Adler im Herzen. Ihre gemeinsame Leidenschaft, die Eintracht auf Heim- und Auswärtsspielen zu begleiten, mündete vor einigen Jahren gar in einer ehrenamtlichen Tätigkeit innerhalb der Fanabteilung. Die zeitaufwendige Arbeit nehmen sie aber gerne in Kauf, denn für beide steht die Liebe zum Verein an erster Stelle.

„Mein Leben dir vermacht, jeden Tag und jede Nacht“, schallte es schon unzählige Male durch den Deutsche Bank Park oder die Auswärtskurve. Auch Claudia Weber und Erik Schmalfuß stimmen lautstark mit ein, wenn das Liebesbekenntnis der Anhängerschaft ertönt. Kein Wunder: Die beiden Eintrachtler opfern nämlich im wahrsten Sinne des Wortes so manchen Tag und so manche Nacht für „ihren“ Verein. Als offizielle, ehrenamtliche Reiseleiter der Fanabteilung investieren sie den Großteil ihrer privaten Zeit unter anderem in die Organisation und Durchführung von Auswärtsfahrten durch Deutschland und Europa. Die unvergesslichen Erlebnisse, so sagen sie, rechtfertigen hinterher jedoch alle Mühen.

Die Entstehung einer festen Bindung

„Ich bin Fan seit meiner Geburt. Das hat mir mein Papa in die Wiege gelegt“, antwortet Erik auf die Frage, seit wann er den Adler im Herzen trage. Nicht ganz so früh, etwa im Kindesalter, hat sich Claudia mit dem Eintracht-Virus infiziert. „Das hat sich irgendwann in der Schule und durch Freunde ergeben“, erinnert sie sich. Die ersten Stadionbesuche ließen nicht lange auf sich warten, so schwärmt Erik noch heute detailgetreu von seinem Premierenbesuch im alten Waldstadion: „Das war am 5. April 1975, ein 2:0-Heimsieg gegen den FC Bayern.“ Die Liebe der beiden zur Eintracht wuchs, die Stadionbesuche häuften sich. Logische Konsequenz: „Seit Ende der 80er-Jahre besitze ich eine Dauerkarte“, sagt Erik, der lange Zeit Mitglied im EFC Bockenheim war und aktuell Vorsitzender des EFC Oelde ist. „Mitglied bei der Fan- und Förderabteilung wurde ich 2005“, fügt er hinzu.

Neben den Auswärtsfahrten unterstützt das Eintracht-Paar unter anderem auch bei Veranstaltungen und Festen.

Ein Jahr darauf lernten sich Claudia und Erik kennen – und wenig später lieben. „Das war 2006 nach einem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach, als wir uns in Sachsenhausen kennengelernt haben“, erinnert sich Claudia. Verbunden durch die gemeinsame Leidenschaft, die Eintracht in den Stadien Deutschlands und Europas zu unterstützen, besuchten sie seither gemeinsam die Spiele. Das Ehrenamt innerhalb der Fanabteilung entwickelte sich nach und nach und begann mit gelegentlichen Helfertätigkeiten: „Wir wurden damals gefragt, ob wir Lust und Zeit hätten, beim Midnight Soccer Cup zu helfen, was wir natürlich gerne gemacht haben“ so die 54-Jährige und ergänzt: „Wenig später durften wir die Junior Adler auf ihrer Fahrt zum Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim begleiten. Spiele spielen, Adlergesänge und eine witzige Stimmung – das war ein tolles Erlebnis und machte Lust auf mehr!“

Ehrenamtliches Engagement für die Eintracht

Seitdem ist das Eintracht-Paar für die Fanabteilung eine wichtige Stütze und aus dieser nicht mehr wegzudenken. Ob die Organisation von Auswärtsfahrten oder die Betreuung eines Infostands auf Veranstaltungen – Erik und Claudia sind sich für keine Tätigkeit zu schade. Und auch in schwierigen Situationen bewahren die Vollblut-Eintrachtler stets die nötige Ruhe: „Es kam auch schon vor, dass wir bei der kurzfristigen Absage einer Fahrt die Teilnehmerliste bis zur letzten Sekunde abtelefonieren mussten“, so der 52-Jährige. Beide versichern, dass sie den Stress aber gerne auf sich nehmen – und das, obwohl ihnen ihre eigentlichen Berufe schon genug abverlangen. „Bisher konnte ich mich beruflich immer so gut organisieren, dass weder der Job noch Hobby leiden mussten“, sagt Claudia und betont die Wichtigkeit, dass der Partner genauso tickt: „Wenn wir beide nicht am gleichen Strang ziehen würden, wäre es schwierig mit einem Privatleben außerhalb der Eintracht. Wir sind zeitlich schon sehr eingeschränkt.“

Das sieht auch Erik so, der als Sachbearbeiter im Gesundheitswesen arbeitet: „Den Großteil unserer Freizeit, ich würde schätzen rund 80 Prozent, opfern wir mit unseren Freunden für die Eintracht.“ Zumindest sei das so gewesen, bis die Corona-Pandemie die regelmäßigen Reisen vorerst zum Erliegen brachte. „Wir vermissen die Fahrten mit unserer großen Fanabteilungs-Familie“, sagt Claudia wehmütig. Umso mehr fiebert das Paar der Zukunft entgegen, die ehrenamtlichen Tätigkeiten wollen beide nämlich so schnell wie möglich wieder ausüben: „Die größte Motivation für uns ist die Liebe zur Eintracht. Es gibt für uns nichts Schöneres, als im Rahmen des Ehrenamts viel Zeit mit unseren Freunden zu verbringen“, sehnt Erik die Normalität herbei. Und Claudia stimmt nickend zu: „Wir sind inzwischen eine Familie, die Eintracht-Familie eben.“