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08.08.2022
Fans

Eine Perle des Nordens

Die Frankfurter Anhänger, die nach Helsinki mitreisen, dürfen sich nicht nur auf das Spiel und ein traditionsreiches Stadion freuen. Die finnische Hauptstadt hat noch deutlich mehr zu bieten.

Wer eher dem Motto „der Weg ist das Ziel“ folgt, kann in ungefähr 26 Stunden die Reise mit dem Auto über Polen und das Baltikum nach Helsinki antreten. Deutlich schneller geht es jedoch mehrmals am Tag von Frankfurt mit dem Flugzeug. Ein Direktflug dauert nur zweieinhalb Stunden. Egal auf welchem Weg man reist, wartet am Ziel die mit Abstand größte Stadt Finnlands. Als Teil der Hauptstadtregion, die knapp 1,5 Millionen Menschen eine Heimat gibt, gehört Helsinki sogar zum nördlichsten Ballungsraum der Welt. Die Stadt liegt direkt am finnischen Meerbusen und kann 100 Kilometer Küstenlinie aufweisen. Hinzu kommen über 300 Inseln.

Das weiße Herz der Stadt

Die Hauptattraktion Helsinkis ist der auf einem Sockel errichtete und deshalb schon von weitem sichtbare weiße Dom mit seiner majestätischen grünen Kreuzkuppel. Er befindet sich auf dem imposanten Senatsplatz, der neben der Religion auch die wichtigsten Gebäude der Politik sowie der Bildung beheimatet. Am westlichen Rand kann man einen Blick ins Hauptgebäude der Universität von Helsinki werfen und gegenüber steht das Senatsgebäude. Dort tagt sowohl die finnische Regierung als auch der Staatsrat.

In der Politik wird natürlich die finnische Sprache gesprochen, die den meisten Mitreisenden aus Frankfurt wohl einiges abverlangen wird. Offiziell ist die Stadt allerdings zweisprachig, rund sechs Prozent der Einwohner sprechen Schwedisch und auf der Straße sollte man auch in den Genuss vom traditionell guten Englisch in Skandinavien kommen können.

Mit der Fähre zur Festungsinsel

Die Festungsinsel Suomenlinna gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Vor dem Hafen Helsinkis liegt ein weiteres Highlight. Die Suomenlinna oder auch Finnenburg ist eine der größten Seefestungen weltweit. Sie wurde im 18. Jahrhundert auf insgesamt sechs der über 300 Inseln vor der Küste Helsinkis erbaut. Seit 1991 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe und beinhaltet heute auf 80 Hektar Fläche neben Museen und Cafés auch eine Brauerei. Eine kleine Spritztour mit der Fähre lohnt sich also definitiv.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Konzerthaus Musiikkitalo mit seiner herausragenden Akustik sowie natürlich das im Norden der Stadt gelegene Helsinki Olympic Stadium. Dieses wurde zwischen 1934 und 1938 erbaut mit dem Ziel, die Olympischen Spiele 1940 auszurichten. Diese Spiele mussten aufgrund des Zweiten Weltkriegs ausfallen, 1952 kamen sie dann in die finnische Metropole und Heinz Ulzheimer holte zwei Bronzemedaillen für die Eintracht. Der 72,71 Meter hohe Stadionturm bildet das Wahrzeichen. Die Höhe wurde zur Ehrung des Speerwerfers Matti Järvinen gewählt. Dieser gewann im Sommer 1932 das olympische Speerwerfen. Apropos Speerwerfen: Die ersten Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1983 fanden in Helsinki statt, eine weitere folgte 2005. Vier Jahre später wurden Spiele der Frauen-WM im zuletzt bis 2020 renovierten Stadion ausgetragen.

Kulinarische Spezialitäten

Zuletzt soll bei einer Reise nach Helsinki natürlich auch der Magen nicht zu kurz kommen. Die finnische Küche hat nicht den besten Ruf, wird aber oft unterschätzt. Wer der einheimischen Kulinarik eine Chance geben möchte, begibt sich am besten in die Markthalle Vanha Kauppahalli, die direkt am Hafen liegt. Diese bietet zahlreiche Holzstände mit finnischen Spezialitäten.

Probierempfehlung: die Piroggen in Helsinki.

Was definitiv auf der Liste stehen sollte, ist die Karjalanpiirakka. Die karelische Pirogge ist ein absoluter Klassiker in Finnland. Die aus Roggenmehl und Wasser hergestellten Teigtaschen sind meist mit Kartoffeln oder Möhren gefüllt, es lassen sich aber auch ausgefallenere Varianten mit Milchreis oder Gerstenbrei finden. Darüber hinaus lassen sich in der Markthalle auch Rentierschinken, Käse aus Lappland oder Krabbencocktails ergattern. Wer es lieber süß mag, sollte nach Moltbeeren-Marmelade Ausschau halten. Die vor allem in Lappland weit verbreitete Beere hat es sogar als Symbol auf die finnische Zwei-Euro-Münze geschafft.

Apropos Geld: Die Durchschnittspreise in Helsinki sind höher als in Deutschland. Wer in Helsinki einkauft, muss etwa 1,19-mal mehr bezahlen als in Deutschland. Gewissermaßen der Preis des Erfolgs, wer es denn so sehen möchte...