Schon sein Vater fieberte leidenschaftlich bei jedem Spiel der Adlerträger mit. So hatte Phillip bereits als Baby einen Schnuller im Eintracht-Design und wuchs zum kleinen Fan heran. Mit vier Jahren zog die Familie dann nach Kiel und schlug dort Wurzeln, doch Eintracht Frankfurt blieb er treu.
Das erste Mal im Stadion mit zwölf
Mit zwölf Jahren stand Philipp dann das erste Mal genauso stolz wie sein Vater im Stadion. Am 14. Spieltag der Saison 1999/2000 saß er mit seinem Vater im Volksparkstadion in Hamburg, als die Eintracht beim HSV gastierte. Es war das „Orkan-Spiel“, bei den Windböen der Stärke zehn über das Spielfeld fegten. Er erinnert sich, wie Eintracht-Torwart Oka Nikolov sich den Ball zum Abschlag zurechtlegte, doch der Wind ihn davon trieb, bevor er schießen konnte. Anthony Yeboah erzielte das 1:0 für den HSV – gegen seinen ehemaligen Verein Eintracht Frankfurt – und besiegelte das Spiel. Trotz der Niederlage war dieser stürmische Tag ein unvergessliches Erlebnis, das durch die mitreißende Stimmung im Stadion und die leidenschaftliche Fanszene Philipps Liebe zur Eintracht noch weiter verstärkte.
Egal, ob im Stadion oder von zu Hause, jedes Spiel war für ihn ein besonderes Ereignis. Schon als Kind zelebrierte er die Spiele und kleidete sich von Kopf bis Fuß im Eintracht-Look. Trikots, Caps und Socken – alles musste in den Vereinsfarben sein. Seine Leidenschaft ging sogar so weit, dass er von seiner Familie Topflappen im Eintracht-Design geschenkt bekam, die er beim Schauen von Eintracht-Spielen stolz über die Hände zog. Voll eingekleidet verfolgte er nahezu jedes Spiel.
Selbst in Niederlagen stehen die Eintracht-Fans zusammen und wachsen daran.
Philipp
Zwischen 1996 und 2012 kosteten Philipp die vier Auf- und Abstiege reichlich Nerven. Doch er blieb den Adlerträgern treu und erklärt: „Liebe ist, was Leiden schafft.“ Teilweise fühlt er sich im Norden alleine, da er in Kiel wenig von Eintracht-Fans umgeben ist. Philipp spürt jedoch die Begeisterung und den Zusammenhalt in der Fanszene: „Selbst in Niederlagen stehen die Eintracht-Fans zusammen und wachsen daran.“ So ist er nun trotz Wohnorts in Kiel seit über 35 Jahren Teil der Eintracht-Familie.
Wenn ich groß bin, dann schieße ich die Tore für die Eintracht.
Philipp
Besonders in Erinnerung ist Philipp das Aufstiegsdrama der Saison 2003/04 geblieben. Am letzten Zweitliga-Spieltag traf Eintracht Frankfurt auf den SSV Reutlingen. Zur Halbzeit führten die Adlerträger zwar, aber Philipp erkannte, dass es für die Eintracht im Aufstiegskampf sehr eng werden würde. Deprimiert verließ er zur Halbzeit das Haus und schlenderte zu seiner alten Schule. Er sagte sich: „Wenn ich groß bin, dann schieß ich die Tore für die Eintracht.“ Doch dann bekam er einen Anruf von seinem Onkel, der ebenfalls leidenschaftlicher Eintracht-Fan ist: „Hast du das gesehen? Unglaublich!“ Philipp kann es nicht fassen und rennt nach Hause. Die Eintracht hat den Aufstieg in letzter Sekunde geschafft. Er konnte es nicht selbst sehen, aber hören und die Freude überwältigte ihn. Es war zweifellos einer der emotionalsten Momente, die er mit der Eintracht verbindet.
Für die Zukunft wünscht sich Philipp, dass die Eintracht nie wieder gegen den Abstieg spielen muss, denn er möchte seine „Nerven schonen“. Stattdessen träumt der Eintracht-Fan davon, einmal zu erleben, dass die Eintracht Deutscher Meister wird. Mit dem aktuellen Kader sieht er deutliches Entwicklungspotenzial und war nie optimistischer mit Blick auf die Zukunft, als in dieser Zeit.