Jan Köppen
Für mich war der Eintracht-Moment der bisherigen Europapokalsaison das Tor von Borré zum 2:0 in Barcelona. Das war ein Schuss, ein Traumtor, das bei mir und auch in diesem Spiel den Knoten zum Platzen gebracht hat. Ab da war auf einmal alles möglich. Da war mir klar: An diesem Abend und in dieser Europa-League-Saison kann Geschichte geschrieben werden. So wurde es. Mit den Fans im Stadion und diesem Spiel auf dem Platz.
Wenn die Eintracht den Pokal gewinnt, werde ich nicht wissen, wohin mit mir und meinen Gefühlen. Weil dann das passiert ist, was den Fußball auch in der heutigen Zeit noch so toll und liebenswert macht. Die Reise einer Mannschaft und ihrer Fans wird endlich belohnt mit einer Nacht für die Geschichtsbücher dieses Vereins.
Laura Karasek
Mein sechsjähriger Sohn verfolgt alles, was die Eintracht macht. Er versteht deutlich mehr von Fußball als ich und hat sich so sehr gewünscht, zum Spiel gegen Barcelona ins Stadion zu gehen. Dank der Eintracht war er tagelang aufgeregt, stolz und glücklich. Er war der jüngste Fan im gesamten Block, vermutlich im gesamten Stadion, aber alle Eintracht-Fans haben ihn liebevoll behandelt, integriert und abgefeiert. Auch das ist die Eintracht! Eine große Familie. Danke, dass die Eintracht es möglich gemacht habt, meinem Kind einen Traum zu erfüllen!
Wenn die Eintracht den Pokal gewinnt, werde ich mit Zehntausenden auf den Straßen Frankfurts singen und tanzen. Was hier los sein wird! Ich kann es kaum erwarten.
Nico Heymer
Für mich gab es einen relativ klaren Moment der Europapokal-Saison und der hat nichts mit Barca zu tun. Es war das Hinteregger-Tor in der 121. Minute gegen Real Betis. Das Stadion explodierte, und als ich später im Bett lag, dachte ich zum ersten Mal über den Pokal nach. Der Treffer stellte die Lizenz zum Träumen aus und weil ich die lieber von Hinti haben möchte als durch ein Eigentor, bleibt der Schütze für mich Martin.
Und jetzt, wo die Eintracht so kurz vor dem Ziel steht, fragt man sich natürlich, was man tut, wenn man das Ding gewinnt. Ganz ehrlich: Keine Ahnung! Mein Fanleben hat mich darauf nicht sonderlich intensiv vorbereitet. Daher kann ich nur eine Sache versprechen: Wenn die Eintracht den Pokal gewinnt, werde ich das niemanden vergessen lassen, der jemals ein Wort mit mir wechselt.
Anja Heyde
28. April 2022. Wir haben in der „Glühlampe“ – der Eintracht-Kneipe in Berlin – gerade noch einen Stehplatz mit Blick auf die Leinwand ergattert. 150 Fans feiern auf 70 Quadratmetern sitzend, stehend und singend. Nach dem Sieg gegen Barcelona waren zwar alle euphorisiert. Aber realistisch genug, dass bei diesem Spiel gegen West Ham in London alles offen war. Wir haben noch nicht mal den ersten Appelwoi-Schoppen bestellt, da fällt dieses irre Kopfballtor von Ansgar Knauff. 150 Leute liegen sich jubelnd in den Armen. Mein Eintracht-Moment in dieser Saison, weil da klar wurde: Die Eintracht kann alles schaffen!!! Auch den Finaleinzug.
Und jetzt sind wir da. Also – ich auch. Ich werde in Sevilla sein, wenn die SGE spielt. Ohne Ticket, aber quasi als zwölfte Frau im Backoffice. Und Leute, wenn die Eintracht gewinnt, dann feiern wir bis zum Morgen. Dieser Tag wird kein Ende haben. Aber egal, was passiert, ihr – liebe Eintracht-Jungs – habt uns einmal mehr eine so verdammt schöne Zeit beschert. Danke dafür!!!!
Jochen Stutzky
Mein größter Eintracht-Moment war während der ersten Halbzeit des Viertelfinalrückspiels im Camp Nou. Gegen den großen Titelfavoriten lag die Eintracht 2:0 vorne. Und das verdient! Während des Spiels gab es keine Gelegenheit, das sachlich zu reflektieren, allenfalls in der Pause konnte ich die geballten Eindrücke etwas sacken lassen und feststellen: Unsere Überzeugung, dass Mentalität Qualität schlagen kann, bestätigt sich! Noch dazu hatte Oli Glasner Barca entschlüsselt, Kostic und Co. die Katalanen mit Herz und Verstand entzaubert. Das, was Mannschaft und Fans an diesem Donnerstagabend veranstaltet haben, ist auch mit einigen Wochen Abstand schwer in Worte zu fassen. Europa hat auf Frankfurt und seine ganz in Weiß gekleidete Anhängerschaft geblickt. In diesen Minuten ist allen klar geworden, dass aus der Vorstellung mehr als ein Traum reifen kann. Mit dem 3:0 verflogen auch die letzten Zweifel. Dass es am Ende nochmal eng wurde, ist gewissermaßen auch Eintracht-like. Ohne Drama geht es selten. Nach dem Schlusspfiff habe ich in viele feuchte Augen geblickt. Diese Erfahrungen zu verarbeiten, hat mehrere Tage gedauert – ich werde sie für immer in Erinnerung behalten.
Lasst uns nun das Finale mit Demut angehen. Aus Respekt der Sache und auch dem Gegner gegenüber. Dieses Ereignis ist für viele Generationen bisher einmalig. Wenn es mit dem Cup klappt, darf hinterher jeder abheben... Vorher nicht!