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25.04.2024
Erleben

„Luft, Rasen, gegen den Ball kicken“

Tanja Pawollek fiebert ihrem Comeback entgegen. Im Klubpodcast spricht die 25-Jährige über die Leidenszeit, ihre Rolle als Kapitänin der Eintracht Frauen, Ziele, Lisanne Gräwe und mehr.

„Ich wusste direkt, dass mein Kreuzband gerissen ist. Es war das gleiche Gefühl wie beim ersten Mal“, schildert Tanja Pawollek den Schockmoment im Gruppenspiel in der UEFA Women’s Champions League gegen den FC Barcelona im Januar. Etwa drei Jahre zuvor, im DFB-Pokalfinale 2021 gegen den VfL Wolfsburg, erlitt sie ihren ersten Kreuzbandriss. „Das möchte man erstmal nicht wahrhaben. Ich bin vom Platz gelaufen und das erste, was ich dachte: Du wirst lange nicht mehr über den Platz gehen, lange nicht mehr spielen. Die ganze Reha habe ich vor meinen Augen gesehen. Der erste Moment war schon krass, ein richtig großer Schock“, gesteht die 25-Jährige in der neuen Podcast-Folge „Eintracht vom Main“.

Pawolleks Comeback-Plan

Doch das Wichtigste vorab: „Mir geht es sehr gut. Die Reha läuft super, wir machen sehr gute Fortschritte. Bis jetzt ist eigentlich alles reibungslos verlaufen. Es ist natürlich sehr langwierig, aber ich kann sehr zufrieden sein“, klärt Pawollek auf. Eine Rückkehr auf den Rasen käme aber noch etwas zu früh. Die Kapitänin der Eintracht Frankfurt Frauen sagt: „September, Oktober ist glaube ich ein guter Richtwert. Vielleicht könnte ich nach sechs oder sieben Monaten wieder auf dem Platz stehen, aber das Risiko wäre zu groß, dass wieder was passiert. Es bringt auch nichts, zu früh anzufangen.“

Lisanne, das ist jetzt deine Rolle. Du schaffst das. Wir werden Dritter.

Tanja Pawollek nach ihrer Verletzung zu Lisanne Gräwe

Nach Pawolleks Verletzung rückte Lisanne Gräwe vermehrt in die Starformation von Cheftrainer Niko Arnautis. „Eine super Spielerin“, findet Pawollek. „Ich habe mich verletzt und gesagt: ‚Lisanne, das ist jetzt deine Rolle. Du schaffst das. Wir werden Dritter‘. Ich finde, sie macht es richtig gut, zeigt richtig gute Leistungen und hält das Team zusammen“, lobt die 25-Jährige den positionsgetreuen Ersatz auf der Sechserposition. „Sie ist vielleicht nicht so der Lautsprecher auf dem Platz wie ich. Aber das muss sie auch nicht sein.“

Seit 2016 im Herzen von Europa

Seit 2016 spielt Pawollek Fußball im Herzen von Europa. Damals wechselte sie von der SG Rosenhöhe Offenbach zum Vorgängerverein 1. FFC Frankfurt. Seither gibt die polnische Nationalspielerin alles für den Klub, ist seit 2019 Kapitänin. Durch ihre Verletzung kann sie auf dem Platz keine Kommandos verordnen, die Verantwortung bleibt aber ähnlich hoch: „Natürlich ist die Rolle jetzt eine andere. Aber ich bin jeden Tag da und versuche, Einfluss in der Kabine zu nehmen, wenn es gerade nicht auf dem Platz geht. Ich führe viele Gespräche, schaue, wie die Stimmung ist und bin weiterhin mittendrin.“

Dafür stellt sich Pawollek stets in den Dienst ihrer Mannschaft. Sie sagt: „Ich glaube, jeder, der Kapitän ist, übt die Rolle anders aus. Ich gehe sehr über das Menschliche und den Kampfgeist auf dem Platz und versuche, diese Mannschaft, diese Einheit zusammenzuhalten. Ich bin da relativ selbstlos, versuche mich hinter das Team zu stellen und das große Ganze zu sehen.“

Zusammen, gemeinsam als Eintracht, hat das Team in dieser Saison noch ein Ziel: Tabellenplatz drei und die damit verbundene Chance auf eine weitere Saison in der UEFA Women’s Champions League. „Wenn wir alle Spiele gewinnen, schaffen wir’s. Das direkte Duell in Hoffenheim ist auch immer schwierig. Wenn wir diesen Spirit einfach haben und sagen ‚Okay, jetzt erst recht‘, können wir das schon schaffen. Es liegt in unserer Hand“, sagt Pawollek. Das Restprogram in der Google Pixel Frauen-Bundesliga hält die Partien in Hoffenheim (4. Mai), gegen den SC Freiburg (13. Mai) sowie beim 1. FC Köln (20. Mai) bereit.

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In der neuen Episode der „Eintracht vom Main“ spricht die gebürtige Obertshausenerin noch detaillierter über ihre Rolle als Kapitänin, den Zusammenhalt innerhalb des Teams sowie über den Genesungsprozess nach dem Kreuzbandriss. Möglichst bald möchte sie zurückkehren: „Fußballschuhe an. Luft, Rasen, gegen den Ball kicken – das ist erstmal das Wichtigste. Darauf freue ich mich am meisten.“

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