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22.01.2024
Erleben

Podcast: „Dürfen uns nicht zu schade sein“

Dino Toppmöller gliedert die Hinrunde in drei Teile, lobt „Gefüge und Moral“ unterm Adlerdach, schildert den Austausch mit Vater Klaus, verrät sein Lieblingssystem und sportliche Träume.

„Nach dem Spiel hattest du sofort eine gewisse Euphorie in dir, wo du eigentlich keine Pause gebraucht hättest. Auf der anderen Seite war sie dringend nötig – ich glaube, wir haben als einzige Mannschaft 27 Pflichtspiele bestritten“, blickt Dino Toppmöller auf sein erstes Halbjahr als Cheftrainer von Eintracht Frankfurt mit dem ultimativen Finish mit zwei Toren in der Nachspielzeit zum 2:1-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach zurück. Einer von mehreren emotionalen wie sportlichen Peaks in der noch jungen Amtszeit, die der 43-Jährige im Gespräch mit Jan Martin Strasheim, Leiter Medien und Kommunikation bei Eintracht Frankfurt, dreigeteilt betrachtet: „Die erste Periode bis zur Länderspielpause war der Umbruch.“ Dann kam „der goldene Herbst“ und schließlich „der Verschleiß“.

Großes Lob von Vater Klaus

Im Juli 2023 hat Dino Toppmöller seinen ersten Cheftrainerposten in der Bundesliga angetreten. Nach einem von Umbrüchen und Abgängen geprägten Sommer hat die Eintracht nach Abschluss der Hinrunde 27 Punkte auf dem Konto. Ein Wert, den auch Toppmöllers Vater hoch einschätzt. „Er ist sehr zufrieden. Er sagt immer: ‚24 Punkte [bis Jahresende; Anm. d. Red.] sei für die ganzen Umstände eine Topleistung‘“, verrät Toppmöller junior in der neuen Podcast-Episode „Eintracht vom Main“.

Klare Gedanken, hohe Ansprüche: Dino Toppmöller, Cheftrainer von Eintracht Frankfurt.

Schon in der Jugend, als Klaus Toppmöller in der Spielzeit 1993/94 für knapp ein Jahr die Adlerträger coachte, besuchte der Sohnemann die Heimspiele der SGE im damaligen Waldstadion. Später trug Dino Toppmöller selbst den Adler auf der Brust. Für ein Jahr schnürte der Mittelstürmer die Schuhe für die Eintracht und erlebte dabei hautnah das legendäre 6:3 gegen den SSV Reutlingen und den Aufstieg am 25. Mai 2003. Damit dieses Saisonfinale überhaupt möglich wurde, hatte er mit einem Doppelpack zum 2:0 in Oberhausen in der Woche zuvor selbst entscheidenden Anteil.

Seine Trainerlaufbahn führte den Saarländer über die Rheinlandliga zum luxemburgischen F91 Düdelingen über ein Intermezzo in Belgien zurück in die Bundesliga, wo er als Co-Trainer von Julian Nagelsmann in Leipzig und München arbeitete. „Ich habe die Zeit mit Julian und seinem Trainerteam sehr genossen. Da konnte ich unglaublich viele Sachen für mich mitnehmen. Das war sehr spannend und hilfreich für meinen weiteren Weg.“

Selbsternannter „Fußballnerd“

Dem „Fußballnerd“, wie sich Toppmöller selbst bezeichnet, ist trotz aller Herausforderungen im Lizenzspielerbereich die Nachwuchsarbeit ein großes Anliegen. „Der Sprung für einen Jugendspieler ist jetzt nochmal deutlich größer. Umso besser müssen wir in unserem NLZ arbeiten und umso hilfreicher ist es, dass die Jungs bei ihren Einsätzen unser Vertrauen spüren“, schlägt er die Brücke vom Stadt- an den Riederwald. Die Eigengewächse Ignacio Ferri Julià und Elias Baum, die in den vergangenen Monaten auf ihre ersten Profieinsätze kamen, stehen für sich.

Fokus, Intensität, gesunde Aggressivität.

Cheftrainer Dino Toppmöller

Stichwort Perspektive, auch im Tagesgeschäft. „Jetzt freust du dich natürlich, dass es wieder losgeht und die Pause nicht ganz so lang war“, freut sich Toppmöller, die angestoßene Entwicklung voranzutreiben. Was für ihn und seine Schützlinge im Trainings- wie Spielbetrieb elementar bleibt: „Fokus, Intensität, gesunde Aggressivität, mutig mit dem Ball. Das erwarte ich in jedem Spiel. Dann werden die Ergebnisse auch kommen.“

Folge 75: Dino Toppmöller

So war es gegen Gladbach. So gelang der erste Bundesligasieg in Leipzig überhaupt. Eine Momentaufnahme, nicht weniger und nicht mehr. Weshalb der Fußballlehrer sich und sein Umfeld in die Pflicht nimmt: „Wir dürfen uns nicht zu schade sein, als Spieler nochmal den extra Schritt zu gehen oder im Staff nochmal eine Extraschicht einzulegen. Für das Resultat und die Freude lohnt es sich.“ Die Grundlagen dafür sieht er im eigenen Lager gegeben: „Man sieht diesen Willen, den Biss, den die Jungs mitbringen. Das ist vom Gefüge und der Moral total gut bei uns. Genau das wollen wir auch weiterhin in der Rückrunde sehen und fördern.“

Welche Ziele Dino Toppmöller außerdem unter dem Adlerdach verfolgt, was ihm an Omar Marmoush imponiert, was er dem 4-3-3-System abgewinnt, welche Zeile des Liedes „Im Herzen von Europa“ ihn zum Träumen verleitet und vieles mehr liefert die 75. Folge „Eintracht vom Main“.

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