„Schon früher war der Adler mein Lieblingstier“, erklärt Jens Grahl die Idee hinter dem Tattoo, das seinen Rücken ziert. Nur knapp ein halbes Jahr nach Stechen des Motivs wurde er nicht nur körperlich, sondern auch vertraglich zum Adlerträger – Grahl wechselte zur Frankfurter Eintracht. „Da ich das Tattoo zuerst hatte, wurde mir vorgeworfen, dass ich schon vorher von meinem Wechsel wusste“, lacht er und versichert im selben Moment seine Unschuld.
Bekanntlich heißt ein Wechsel oft Neuanfang. Der Start bei der Eintracht verlief jedoch wesentlich einfacher als gedacht für den 34-Jährigen. „Wenn du bei deinem neuen Arbeitgeber ankommst, bist du für gewöhnlich nervös. Hier war das aber wie nach Hause kommen. Wie Familie“, schwärmt Grahl über den Beginn des Kapitels, das er seit Sommer 2021 schreibt.
Da kam alles zusammen. Deswegen sind auch halbe Tränen geflossen.
Jens Grahl
Und noch etwas weiterschrieben kann. Denn jüngst verlängerte der Torwart seinen Vertrag in Frankfurt bis 2026. Grahl verrät: „Für mich ist das eine riesige Wertschätzung. Als ich die Unterschrift setzte, habe ich die vergangenen anderthalb Jahre Revue passieren lassen.“ Schließlich erlebte er viele magische Momente mit der Eintracht, gekrönt vom Gewinn der UEFA Europa League. „Da kam alles zusammen. Deswegen sind auch halbe Tränen geflossen“, zeigt er sich emotional.
Grahl identifiziert sich „zu 100 Prozent mit dem Verein“. Dennoch schlagen in seiner Brust zwei Herzen. Das erste Trikot des gebürtigen Stuttgarters – natürlich eines des VfB: „Mit der Südmilch-Werbung vorne drauf“, erzählt er schmunzelnd. Später sollte Grahl sogar für die Schwaben Fußball spielen, doch sein Bundesligadebüt feierte er für die TSG Hoffenheim. Übrigens gegen seinen heutigen Klub: Eintracht Frankfurt.
Geheimnis der Teamchemie
In der Mainmetropole bildet er das dritte Glied im Torwartquartett neben Nationalkeeper Kevin Trapp, Diant Ramaj und Simon Simoni. Grahl gibt zu: „Es gibt einen Wettbewerb. Aber immer auf freundschaftlicher Ebene. Wir haben riesigen Respekt voreinander und können nur als Mannschaft Spiele gewinnen. Ich finde es immer besser, wenn das Team ein positives Verhältnis zueinander hat“, erläutert er das Geheimnis der Teamchemie.
Seine Zukunft sieht Grahl im Juniorenbereich. „Ich denke, dass ich als Trainer in der Jugend starten werde“, offenbart er seine Pläne nach der Karriere. „Mir macht es bereits jetzt enormen Spaß, bei der U16 reinzuschnuppern und ein paar Einheiten zu leiten.“ Doch bis es so weit ist, konzentriert er sich ganz auf seine Aufgabe als Torhüter. „Natürlich ist nicht jeder dritte Torhüter glücklich“, gibt er zu verstehen. Aber: „Ich weiß, dass ich bereit bin, wenn der Tag kommt, an dem ich spielen muss.“
Mehr über seine Rolle im Team, seine Karriere und das Torwartspiel der Zukunft spricht Jens Grahl mit Moderator Jan Martin Strasheim, Bereichsleiter Medien und Kommunikation, in der neuen Podcast-Folge „Eintracht vom Main“.
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