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26.02.2009

Tradition zum Anfassen - Kurvendiskussion

Der fünfte Abend der Veranstaltungsreihe steht im Zeichen der Fans

Das Eintracht Frankfurt Museum und die Fan- und Förderabteilung präsentierenTradition zum Anfassen - "Kurvendiskussion - Fanszene im Wandel"Donnerstag, 26. Februar 2009,
19:30 Uhr, Eintritt freiFans sind seit jeher ein zentraler Bestandteil des Fußballs. Die Leidenschaft, mit der Fußballfans ihren Verein begleiten, macht einen großen Teil der Faszination des Fußballs aus. Fankultur ist ein Teil der Vereinskultur und Fangeschichte ein Teil der Vereinsgeschichte.Im Rahmen der Veranstaltungsreihe wollen wir den Wandel der Fanszenen vom G-Block über die Gegengerade zur heutigen Nordwestkurve nachzeichnen. Zum Auftakt nehmen wir die 80er Jahre in den Blick, weitere Abende werden folgen.In den 1980er Jahren kommt mächtig Bewegung in die Kurve. Die Fans werden selbstbewusst, stellen an Verein und Institutionen Forderungen und wehren sich gegen aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Schikanen.Aus der Fanszene entstehen kopierte Zeitungen, die sich Themen abseits des heiligen Rasens widmen. Mehrere Fanclubs schließen sich zu einer Initiative zusammen, die ein Fanhaus für die Anhänger der Eintracht fordern. Und mittendrin arbeitet das Frankfurter Fanprojekt, eine sozialpädagogische Anlaufstelle für die Anhänger der SGE. Wir begrüßen heute mit Dieter Bott, Thommy Kummetat und Anjo Scheel Protagonisten der Fanszene der 1980er Jahre.
 
Dieter Bott gehört zu den Visionären der Fanprojektarbeit. Als Mitgründer des Frankfurter Fanprojekts half Bott, Strukturen zu schaffen, die die Fanarbeit bis heute beeinflussen. Schon im Vorfeld der Europameisterschaft 1988 forderte er, dass für die mitgereisten Fans der teilnehmenden Nationen ein Besuchsprogramm geboten werden müsse. Sein Buch „Die Fans aus der Kurve“ ist heute ein begehrtes Sammlerstück.
 
Seit Anfang der 1970er Jahre ist Thommy Kummetat engagierter Fan der Eintracht. Bis heute dem Fanclub Bockenheim verbunden, kümmerte sich Thommy in den 1980er Jahren auch um allgemeine Faninteressen. Die Fanzeitung des EFC, der „Bockenheimer Bembel“, nahm das Geschehen rund um die Spiele der Eintracht mit einer gehörigen Portion Sarkasmus auf.  Kummetat war in verschiedenen Fangremien aktiv und bemühte sich in der „Fanhaus-Initiative“ um ein Haus als Treffpunkt für die Einracht-Anhänger.
 
Wohl jeder Fan, der in den 1980er Jahren im G-Block sozialisiert wurde, erinnert sich an Anjo Scheel. Regelmäßig konnte man am Eingang der Fankurve für 1,50 DM die neuesten Geschichten und Gerüchte rund um die Fanszene in Form des „Fußball-Fan-Kurier“ erwerben, den Anjo mehrere Jahre lang in Eigenregie produzierte. Darüber hinaus engagierte er sich als Fansprecher und setzte sich gegenüber dem Verein und den Institutionen für die Interessen der Fans ein. Er ist einer der Gründerväter der bis heute herausgegebenen Zeitung „Fan geht vor“.Ankündigungsflyer als PDF-Download