„Wenn es bei Familientreffen langweilig wird, kann man immer über die Eintracht sprechen, das ist wirklich praktisch“, erzählt Lina mit einem Lachen und gibt damit das beste Beispiel dafür, was es bedeutet, in einer Eintracht-Familie groß zu werden. Vater, Opa, Schwester und Onkel der 15-Jährigen – bei den Lossners gibt es eigentlich niemanden, der kein Mitglied der SGE und am Wochenende nicht im Stadion zu finden ist.
Der größte Fan in der Familie ist wohl Vater Kristian. „Mit sechs Jahren war ich bei meinem ersten Spiel im Stadion“, erinnert er sich. Damals war der gebürtige Norddeutsche gerade erst mit seiner Familie in die Mainmetropole gezogen, als sein Vater eines Morgens vorschlug: „Jetzt gehen wir mal zur Eintracht.“ Mit diesem ersten Stadionbesuch war bei Vater und Sohn das Feuer entfacht, seitdem haben beide kaum ein Spiel verpasst. In seiner Kindheit wurde Kristian aber nicht nur durch seinen Vater geprägt. „Ich war damals in Kalbach im Hort und mein Erzieher war Gerre, der Sänger von Tankard“, berichtet er. Da sein Vater beruflich lange Zeit im Ausland war, nahm der Frontsänger und Sozialarbeiter Kristian und seinen Bruder mit ins Stadion.
Was der Verein lebt, ist, dass du dazugehörst, egal wer du bist und woher zu kommst. Das hat mich geprägt und das möchte ich weitergeben.
Kristian Lossner
1995 folgte die erste Dauerkarte, mit kurzer Unterbrechung aufgrund des Studiums hat Kristian diese bis heute nicht abgegeben. Auch sein Vater ist seit seiner Pension Stammgast im Deutsche Bank Park und hat auch vorher einiges auf sich genommen, um kein Spiel zu verpassen. „Während seiner Zeit in Westafrika stand er teilweise mit der ausgestreckten Antenne des Empfangsradios mitten in der Wüste und hat die Schlusskonferenz gehört“, erzählt Kristian, der die Eintracht-Liebe mittlerweile an seine eigenen Kinder weitergeben hat. „Meine Jüngste ist mit zweieinhalb noch etwas jung, meine beiden älteren Töchter sind aber schon voll dabei.“
So ist auch die ganze Familie gemeinsam zum Europa League-Spiel nach Barcelona gereist. „Es war total beeindruckend: Mein erster richtiger Fanmarsch, das riesige Stadion und wie alle nach dem Spiel zusammen gefeiert haben“, berichtet Lina, die später auch unbedingt eine Dauerkarte haben will und ergänzt: „Ich mag das Verbindende an der Eintracht, man trifft im Stadion so viele Menschen, die man kennt und die alle die gleiche Leidenschaft haben.“ Eine Aussage, die Vater Kristian definitiv stolz macht: „Ich möchte meinen Kindern ein Gefühl dafür geben, dass Eintracht Frankfurt mehr als nur die 90 Minuten Fußball am Wochenende ist. Was der Verein lebt, ist, dass du dazugehörst, egal wer du bist und woher zu kommst. Das hat mich geprägt und das möchte ich weitergeben.“