Endlich wieder ein internationales Spiel der Eintracht! Dafür aber nur ein Freundschaftsspiel und auch nicht von den Profis, sondern von den Walking Footballern. Nach langjähriger Planung kam die Gehfußballabteilung des Corinthian-Casuals FC an den Riederwald. Eingefädelt wurde das Ganze von Peter Scherchel, gebürtiger Frankfurter, der seit 1981 in England lebt. Schon immer Eintracht-Fan träumte er davon, dass auch ein Schal der Eintracht im Vereinsheim seiner Casuals hängen könnte. Das Problem: es dürfen nur die Farben der Vereine dort hängen, gegen die die Casuals tatsächlich auch gespielt haben.
Gemeinsam mit einem Freund von der Eintracht entstand die Idee, die beiden Walking Football-Mannschaften gegeneinander spielen zu lassen. Beim Finale in Sevilla 2022 wurde diese Idee dann zementiert, zwei Jahre später stehen dann endlich die Engländer am Riederwald. Für Peter etwas ganz Besonderes. Schließlich spielen seine zwei Herzensvereine heute gegeneinander. Der Corinthian-Casuals FC ist übrigens nicht nur irgendein Club, sondern hat eine spannende Historie.
Und dann rollt der Ball
Zunächst wurden die beiden Wimpel ausgetauscht, da hat sich die Reise schon direkt gelohnt. Da die englischen und die deutschen Walking Football-Regeln sich unterscheiden, wurden beide Varianten gespielt. Die größten Unterschiede liegen dabei, dass in England mit Torhüter, mit maximal drei Ballkontakten und größeren Toren gespielt wird. Diese Unterschiede machten den Frankfurter Spielern besonders zu schaffen. "Ein völlig anderes Spiel" wäre es laut einigen Spielern. Aber auch mit den deutschen Regeln bringen die Engländer ein besseres Spiel auf den Platz. Trainerin Steffi Michalzik meint später: "Die Casuals waren heute leider in allen Belangen die bessere Mannschaft. Aber manchmal gewinnt und manchmal lernt man. So ist Fußball." Sie fügt hinzu, dass es an diesem Nachmittag mehr um den Spaß und die Freundschaft gehen würde. Es wäre einfach schön zu sehen, wie die Liebe zur Eintracht Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammen gebracht habe.
Da die Eintracht zwei volle Mannschaften besetzt hatte, wurden einige Spiele gespielt. Die Engländer beeindruckten mit ihrer Kondition. Dafür haben die Frankfurter Mannschaften keine Auswechselspieler, sie mussten also die 15 Minuten Spielzeit durchspielen. Beim Gehfußball muss zwar während des Laufens immer ein Fuß auf dem Boden sein, das heißt aber nicht, dass es nicht heiß hergehen kann und viel Bewegung im Spiel ist.
Am Ende konnten die Engländer alle vier Spiele für sich entscheiden. Davon ließ sich aber keiner so richtig aus der Ruhe bringen. Besonderes Highlight für Peter: im letzten Spiel wechselte er die Farben und spielte mit dem Adler auf der Brust. "Ein Lebenstraum sei in Erfüllung gegangen.", meint er nach dem Spiel. Die Casuals und die Adlerträger feierten ihr Beisammensein dann nach dem Spiel noch mit einem gemeinsamen Anstoßen. Dass das Bier mittlerweile warm geworden war, taten die Frankfurter ab. "Warm Beer" wäre doch englisch, oder etwa nicht?