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24.03.2023
Erleben

„Wirst du ein Leben lang nicht vergessen“

Die Europapokalreise der Eintracht, aufbauende Nachrichten aus Frankfurt sowie Maskottchen und das Faszinosum Tormusik – darüber spricht Arnd Zeigler im Podcast „Eintracht Vom Main“.

Der Triumph der Eintracht in der UEFA Europa League 2022, Hunderttausende in der Adlerfamilie lagen sich in der magischen Nacht von Sevilla jubelnd in den Armen. Auch einer, den man mit Frankfurt nicht direkt in Verbindung bringen würde, hat sich über diesen Erfolg besonders gefreut: Arnd Zeigler, Journalist, Radio- und Fernsehmoderator („Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“) sowie seit über 20 Jahren Stadionsprecher des SV Werder Bremen – sein Kindheitstraum. „Wenn man ein Herz für Fußball hat, hat man ein Herz für große deutsche Traditionsvereine. Ich habe mich sehr über euren Europa-League-Sieg gefreut und zusammen mit Ansgar Brinkmann als Moderator bei RTL+ sehr Anteil daran genommen.“

Für den 57-jährigen Hanseaten auch ein verdienter Triumph. „Weil man wirklich gemerkt hat, wie sehr der ganze Verein dafür gebrannt hat. Das hättest du halt bei Barcelona so nie gehabt, die hätten den Titel einfach so mitgenommen. Bei der Eintracht weißt du genau, dass du das, was ihr da erlebt habt, dein Leben lang nicht mehr vergessen wirst.“

Freud und Leid lagen eng beieinander

Trotz seiner unumstößlichen Affinität zu Werder verbindet Arnd Zeigler auch zahlreiche Erinnerungen mit den Adlerträgern: „In meinen ersten Fußballjahren hatte Eintracht Frankfurt immer zu den besseren Mannschaften der Bundesliga gehört“, erinnert er sich. „In dem Jahr, in dem Werder zum ersten Mal abgestiegen ist, ist die Eintracht Europacup-Sieger geworden“. Natürlich habe er sich damals für Frankfurt gefreut, doch das fußballerische Leid war zugleich sehr nah, denn aus diesem Jahr stammt eben auch eine für ihn sehr bittere Erinnerung – in Verbindung mit den Hessen.

Wenn man mich fragt, ob ich jemals wegen Fußball geweint habe, dann fallen mir wenig Sachen ein. Aber an dem Tag, das weiß ich noch, da habe ich Tränen verdrückt.

Arnd Zeigler

Drei Spieltage vor Ende der Saison 1979/80, eine Woche vor besagtem UEFA-Pokal-Finale, besiegelte die Eintracht den Abstieg von Werder. „Bis zur 57. Minute hat Werder 2:0 geführt. Dann wurde in der 90. Minute ein Amateur eingewechselt, Christian Peukert, der nur dieses eine Spiel für euch gemacht hat. Und der hat mit der ersten Ballberührung das Siegtor geschossen – wir waren abgestiegen“, erinnert sich Zeigler und gibt zu: „Wenn man mich fragt, ob ich jemals wegen Fußball geweint habe, dann fallen mir wenig Sachen ein. Aber an dem Tag, das weiß ich noch, da habe ich Tränen verdrückt“.

Hellmann spendet ihm Trost

Aber auch von positiven Erlebnissen mit der Eintracht weiß Zeigler zu berichten. Engen Kontakt pflegt er beispielsweise mit Vorstandssprecher Axel Hellmann, der sich etwa nach dem Abstieg der Grün-Weißen im Frühjahr 2021 direkt bei ihm meldete: „Er hat mich nach dem Abstieg in einer fantastischen Nachricht getröstet und mir versichert, dass die Zweite Liga für uns ein Erweckungserlebnis sein wird. Und dass wir gestärkt daraus hervorgehen werden.“ So sei es dann auch gekommen. „Diese Nachricht hat mir sehr geholfen und mich durch das gesamte Jahr getragen“, verrät der 57-Jährige, der sich zudem auch als Fan von Attila bekennt.

„Euer Maskottchen finde ich super. Das ist nicht irgendeines, bei dem ein armer Student in einem lebensgroßen Kostüm rumrennen muss, sondern das zum Verein passt. Ich würde bei Werder mittlerweile auch wieder gerne ein Maskottchen haben – wenn es zum Verein passt“, sagt Zeigler, den Deutschlands Beletage keinesfalls mehr loslassen wird: „Die Bundesliga ist besonders, weil sie dir erlaubt, mit sieben Jahren schon eine Leidenschaft zu haben, die du als 85-jähriger immer noch haben kannst. Und weil sie Erlebnisse schafft, die du dein Leben lang nicht mehr loswirst – im besten Sinne.“

Euer Maskottchen finde ich super. Das ist nicht irgendeines, bei dem ein armer Student in einem lebensgroßen Kostüm rumrennen muss, sondern das zum Verein passt.

Arnd Zeigler

Sein erstes Trikot, eine frühe Begegnung mit Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche, was Traditionsvereine in Deutschland ausmachen und weshalb die Tormusik der Eintracht im Deutsche Bank Park für ihn ein „Faszinosum sondergleichen“ ist: Darüber und mehr spricht Arnd Zeigler mit Moderator Jan Martin Strasheim, Bereichsleiter Medien und Kommunikation, in der neuen Podcast-Folge „Eintracht vom Main“.

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Folge 56: Arnd Zeigler