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10.10.2022
Fans

Multikulti im Nordosten Londons

Neben den weltberühmten Sehenswürdigkeiten von London bietet der Bezirk Tottenham eine bunte Vielfalt an Kulturen sowie das modernste Stadion Großbritanniens.

Attraktion im Nordosten von Englands Hauptstadt: Das Tottenham Hotspur Stadium in London.

Im Mutterland des Fußballs ist das runde Leder quasi Dauerthema auf den Straßen. Nirgends wird dies so deutlich wie in der zwei Flugstunden von Frankfurt entfernten britischen Hauptstadt. Insgesamt 17 Profiklubs haben in der Londoner Metropolregion ihre Heimat, sieben davon spielen diese Saison in der Premier League. Zum nächsten Champions-League-Duell in der Ferne reisen die Eintracht und ihre Fans in den Nordosten der Stadt, wo der neueste und modernste Fußballtempel des Landes entstanden ist.

Tottenham Hotspur Stadium

Seit 2019 trägt Tottenham Hotspur seine Heimspiele im gleichnamigen Stadion aus, das nach dreieinhalbjähriger Bauzeit die 2017 abgerissene White Hart Lane ersetzte. Mehr als 62.000 Zuschauer finden in der Arena Platz, gut 3000 im Gästebereich. Eine Besonderheit des Tottenham Hotspur Stadium ist sein gewissermaßen doppelter Boden. Unter dem Fußballplatz befindet sich ein Kunstrasenfeld, auf dem American Football gespielt wird. Tottenham ist Teil der International Series der amerikanischen National Football League (NFL). Bereits vier NFL-Spiele wurden dort ausgetragen.

Schon gewusst?

Im Tottenham Hotspur Stadium steht mit der 65 Meter langen Goal Line Bar die längste Bar Europas und zudem eine eigene Brauerei. Pro Spiel gehen bis zu 23.000 Pints über die Theken, das entspricht etwa 69 Pints pro Minute. Kosten lassen hat sich der Klub die hochmoderne Spielstätte rund eine Milliarde Pfund.

Am besten zu erreichen ist das Stadion mit der Overground Line bis zur Station White Hart Lane. Von dort sind es zu Fuß noch drei Minuten bis zur Arena. Wer noch weniger laufen möchte, nimmt die Buslinien 149, 259, 279 oder 349 bis zur Haltestelle Tottenham Hotspur F.C. direkt vor dem Stadion. Da sich die Kosten für ein Einzelticket selten lohnen, empfehlt es sich, sogenannte Travelcards oder Oystercards zu kaufen. Diese sind Tages-, Mehrtages- und Wochentickets, mit denen das Fahren deutlich preiswerter ist.

Ethnische Vielfalt

Diese können für weitere Trips im Norden Londons genutzt werden, denn Tottenham hat noch mehr zu bieten als ausschließlich Sport. Im ohnehin kulturell heterogene London sticht der Bezirk noch einmal besonders heraus. Eine große Zahl an ethnischen Gruppen lebt hier Haustür an Haustür. In Süd-Tottenham werden angeblich über 190 unterschiedliche Sprachen gesprochen, es soll die Gegend mit der stärksten kulturellen Vielfalt in Europa sein. Neben klassischem britischen Essen wie Baked Beans zum Frühstück oder Fish’n’Chips zum Lunch, das in London deutlich teurer ausfällt als im Rest des Landes, erwarten einen auch kulinarische Spezialitäten aus der Karibik oder Westafrika.

Berühmtheit aus Tottenham: Musikstar Adele.

Popmusik-Fans sollten zudem die Einwohner auf die wohl berühmteste Tochter des Stadtteils ansprechen. Die Antwort wird in den allermeisten Fällen „Adele“ lauten. Die Sängerin erblickte 1988 in London das Licht der Welt, wuchs in Tottenham auf und ist eine der erfolgreichsten Künstlerinnen des 21. Jahrhunderts.

Sattgegessen und musikalisch informiert gehört zu einem internationalen Auswärtstrip mit der Eintracht natürlich auch die eine oder andere Stunde Sightseeing. Die ersten Anlaufstellen in London liegen auf der Hand: Die Residenz der Royals im Buckingham Palace, der weltberühmte Big Ben am Palace of Westminster sowie das nächtliche Lichtspektakel am London Eye direkt an der Themse sind Must Sees in London. Wer nicht das erste Mal die britische Hauptstadt besucht oder die Gegend rund um den Ort des Geschehens genauer kennenlernen möchte, findet auch in Tottenham Sehenswürdigkeiten.

Bruce Castle und All Hallows Church

Nur 500 Meter Luftlinie vom Tottenham Hotspur Stadium entfernt empfiehlt sich die Besichtigung des Bruce Castle sowie des daran angrenzenden Parks. Das Schloss gehört zu den ältesten noch erhaltenen Backsteingebäuden in England. Je nach Quelle wurde es im 15. oder 16. Jahrhundert errichtet, im Laufe der Geschichte immer wieder erweitert und umgebaut. Im 19. Jahrhundert diente das Bruce Castle als Schule, heute steht es unter Denkmalschutz und beheimatet ein Museum über die Geschichte des Stadtteils.

Läuft man entlang der Church Lane am Schloss Park gen Norden, erreicht man nach wenigen Metern die All Hallows Church. Die Kirche ist älter als jedes andere Gebäude in Tottenham und wurde während der Zeit der Normannen im Mittelalter gebaut. Mehr als 700 Jahre lang stellte sie die Gemeindekirche des Stadtbezirks dar. Direkt dahinter erstreckt sich der groß angelegte Friedhof, der vor allem im goldenen Herbst ein schöner Ort für einen Spaziergang ist. Ein solcher steht am Mittwochabend ab 20 Uhr Ortszeit sicher keinem beider Klubs bevor, wenn Tottenham und Frankfurt um die nächsten Punkte der Gruppe D kämpfen.