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04.03.2021
Erleben

Rollentausch für die „Eintracht vom Main“

Zeit seines Reporterlebens stellte Fritz von Thurn und Taxis meist selbst die Fragen. In der neuesten Podcast-Folge liefert er vor allem Antworten. Und was für welche!

Das waren noch Zeiten, als Sportreporter nach einem Spiel direkt aufs Feld gelaufen sind und die ungefilterten Emotionen der Protagonisten einfangen konnten. Was nicht immer von Vorteil sein musste, wie sich Fritz von Thurn und Taxis in der 16. Podcast-Episode der „Eintracht vom Main“ erinnert. „Wenn du beispielsweise Otto Rehhagel oder Christoph Daum unmittelbar nach dem Spiel im Studio hattest, waren sie voller Adrenalin, Zorn und Wut. Da hat man das Knistern gespürt. Wenn du da nur falsch geschaut hast, konnte es schon explodieren.“ Alles eine Frage des Fingerspitzengefühls also. „Mir war als Moderator immer bewusst: Ich darf den Mann nicht an die Wand stellen. Er muss noch mindestens fünf Zentimeter Platz haben, sodass er seine Würde behält. Das war ein besonderes Merkmal von mir“, erläutert die seit rund 50 Jahren im Sportbereich kommentierende und reportierende Journalistenlegende.

Dass sich die Regeln stetig ändern, ist sich auch Thurn und Taxis im Gespräch mit Moderator Jan Martin Strasheim, Leiter Medien und Kommunikation, bewusst: „Manchmal bin ich ein bisschen traurig, wenn ich Spielerinterviews höre. Das ist zum Teil schon glattgebügelt. ‚Von Spiel zu Spiel‘ und lauter solche Geschichten. Das ist schon hart.“ Die Leidenschaft, speziell für das runde Leder, hat sich der 70-Jährige gleichwohl erhalten, wie allein sein zweimaliges Gastspiel als EintrachtFM-Kommentator zeigt. „Das Waldstadion war für mich immer eines dieser großen, traditionellen Stadien. Kein Komfort, nichts. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, aber es war eine Institution hier im Stadtwald“, schwelgt Thurn und Taxis und kann gleichwohl auch der Moderne Positives abgewinnen: „Es gibt sehr viele wache Köpfe im Fußball. Beispielsweise Amin Younes oder Neven Subotic, der in Afrika Brunnen baut. Es gibt sehr viele super Typen im Fußball.“

Wer es ihm an ehemaligen Frankfurter Fußballern – Zitat: „Eine Krake“ – bis heute angetan hat, über die Hintergründe von Lob und Tadel von Ärzten und seinen Umgang mit neuen Medienplattformen, erfahrt ihr in der aktuellen Podcast-Episode der „Eintracht vom Main“! Außerdem räumt der mittlerweile zurückgetretene Kommentator mit Vorurteilen auf und verrät, warum er eigentlich Konditormeister werden wollte.

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